Beim sog. Tissue Engineering wird biologisches Gewebe durch Züchtung von Zellen hergestellt. Hierbei werden patienteneigene Zellen entnommen und im Reinraumlabor vermehrt. Auf dies Weise lässt sich aus nur wenigen Munschleimhautzellen ein patienteneigenes Mundschleimhauttransplantat zur Rekonstruktion der defekten Harnröhre herstellen. Dies ist ein Deutschland zugelassenes und mittlerweile etabliertes Verfahren in der Behandlung der Harnröhrenstriktur. Die 2018 auf dem Europäischen Urologenkongress in Kopenhagen erstmals veröffentlichten Langzeitdaten zeigten sehr gute Erfolgsraten, vergleichbar mit denen der traditionellen Mundschleimhautplastik.
Als eines der ersten und bisher nur sehr wenigen Zentren in Deutschland führen wir dieses Verfahren durch.
Zur Herstellung des Mundschleimhauttransplantats werden Mundschleimhautzellen durch eine kleine Biopsie in Lokalanästhesie entnommen und unter sterilen Bedingungen in einem Reinraumlabor kultiviert und angezüchtet. Nach drei Wochen ist das Transplantat groß genug und die Operation kann durchführt werden.
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